„Die Klimakrise ist die größte Gesundheitsbedrohung des 21. Jahrhunderts“, zitiert Marianne Gries, Senior Managerin Environmental des global agierenden Gesundheitskonzerns Johnson & Johnson, die WHO. Während die Pole drastisch weiterschmelzen, Regenwälder im Akkord gerodet werden, Waldbrände weltweit wüten und Westdeutschland mit den Folgen einer Jahrhundertüberschwemmung kämpft, schwindet die Hoffnung auf einen gesunden Planeten.
Deswegen ist das Pilotprojekt von Ethicon, Teil der Johnson & Johnson Medical Devices Companies, hier ein Lichtblick. SXCES ist stolz darauf dieses wegweisende Projekt durch audiovisuelle Inhalte kommunizieren zu dürfen. Gemeinsam sind ein herausragender Imagefilm sowie ein Social Media Cut down entstanden. Aber worum geht’s genau?
8.000 Tonnen OP-Einweginstrumente werden jährlich in den über 1.900 Kliniken in Deutschland direkt nach der Verwendung verbrannt – getreu dem Motto „make – take – waste“. Krankhäuser verursachen erschreckende 4,3 % der CO2-Gesamtnettoemissionen. Dies hat mit einigen Regularien zu tun, unter anderem der Hygiene und der Patientensicherheit. Deswegen haben Marianne und ihr Kollege Daniel Unger, Botschafter für Nachhaltigkeit bei Ethicon Germany, zusammen mit Partner:innen ein für die Patient:innen sicheres System zum Recycling von Einweginstrumenten entwickelt. So können Rohstoffe in die Kreisläufe zurückgeführt werden. Im Prozess stellt Ethicon in den Krankenhäusern Entsorgungsboxen für zunächst zwei Einwegprodukte auf. Das OP-Personal säubert die benutzten Instrumente nach einer Operation grob und legt sie in die dafür vorgesehene Box. Sobald eine kritische Menge gesammelt ist, fordert das Personal die Abholung über die App des Partners Resourcify an. Danach werden die Instrumente abgeholt, professionell gereinigt und recycelt. Das bedeutet, dass zwischen 80-100 % der eingesetzten Materialien wiederverwendet werden können. Über die Resourcify-Plattform erfolgt zusätzlich eine Auswertung, wie viele wertvolle Ressourcen recycelt werden konnten, sodass die Klinik die Reduzierung des eigenen ökologischen Fußabdrucks schwarz auf weiß hat. Der Pilot wurde Ende September 2021 erfolgreich abgeschlossen, doch der Weg dahin war herausfordernd…
Marianne arbeitet bei Johnson & Johnson daran, Nachhaltigkeit in die Kerngeschäfte zu integrieren. Die studierte Pharmazeutin machte Daniel auf ein Pilotprojekt in Auckland, Neuseeland aufmerksam, nachdem dieser die zunehmende Unzufriedenheit der Partner:innen bezüglich der Verpackungen und der Möglichkeit, Batterien zu entsorgen, bemerkte. Leider konnte der Prozess aufgrund der unterschiedlichen Regularien und der kommunal abweichenden Abfallrechtsysteme nicht eins zu eins auf Deutschland übertragen werden. „Als ich das Konzept vorstellte, setzte ich mich dafür ein, dass wir die Kosten für das Recycling übernehmen. Ich konnte aufzeigen, dass es langfristig Sinn macht hier zu investieren – für das Business und für unsere Umwelt. Unser Unternehmen möchte in diesem Bereich die Standards setzen und Vorreiter sein“, erinnert sich Daniel.
Klar war, man braucht starke Partner:innen. Durch einen Artikel im Hamburger Abendblatt wurde Marianne auf das Digitalstartup Resourcify aufmerksam und die Chemie stimmte sofort. „Es ist klasse eine Verbindung zwischen den Abfallerzeuger:innen und den Recyclern zu schaffen.“, so Marianne. Nachdem die generelle Machbarkeitsstudie vor circa einem Jahr abgeschlossen war, konnte Daniel mit seinem Team direkt die Asklepios-Kliniken in Hamburg und Berlin als Kunden für den groß ausgerollten Piloten gewinnen.
Und die weiteren Schritte nach dem Piloten haben Marianne und Daniel schon fest vor Augen: Das Recyclingkonzept soll europaweit ausgerollt und um weitere Ethicon-Produkte, wie beispielsweise das gesamte Klammernaht- und Energy-Portfolio, erweitert werden. „Wenn das gut ankommt, werden wir prüfen, weitere Produkte von Schwesterunternehmen zu integrieren“, ergänzt Daniel.
Weitere Schritte müssen sicherlich folgen, um das Konzept zu professionalisieren und den vollen Impact auszuschöpfen, denn es tummeln sich abgesehen von Johnson & Johnson noch viele weitere Hersteller von Medizinprodukten im Markt. Um wirklich etwas, in Sachen Klimaschutz auszurichten und den 4,3 % Anteil von Krankenhäusern zu senken, muss es das Ziel sein unternehmensübergreifend so viel, wie nur eben möglich zu recyceln. Genauere Initiativen durften uns die beiden leider nicht verraten. Wir sind gespannt…
Marianne und Daniel brennen für Nachhaltigkeit – das merken wir im persönlichen Interview. „Meine kleine Tochter soll den Planeten so erleben und genießen können, wie ich es einst durfte“, sagt Daniel nachdenklich. Das selbsternannte „typische Konzerngewächs“ hat als Diplom-Kaufmann und Sales-Talent den Quereinstieg in das Nachhaltigkeits-Universum gewagt, denn naturverbunden sei er schon immer gewesen. Er habe in seiner Freizeit zu viel darüber gesprochen, sodass man ihm den Posten als Nachhaltigkeitsbotschafter anbot. Doch als Botschafter nur Messages verbreiten? Nicht Daniels Ding, er wollte aktiv anpacken und mitgestalten – auch wenn er dafür unter anderem sein Ehrenamt als freiwilliger Forsthelfer aufgeben musste. Mit seinem Tatendrang fand er in Marianne die perfekte Sparrings-Partnerin. Nachhaltigkeit zieht sich durch ihre Vita: Nach der Ausbildung in Umwelt, Analytik und Mikrobiologie studierte sie Pharmazie. Die Themen Umwelt und Gesundheit standen für sie dabei schon immer in enger Verbindung. Der Klassiker „an unconvenient truth“ von Al Gore war für Marianne 2007 erneut der schrillende Weckruf unermüdlich ihre Vision eines gesunden Planeten weiter zu verfolgen. Als Mitglied der grünen Partei sowie des Vereins Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit – KLUG e.V. und „Pharmacists without Borders“, widmet sie auch ihre Freizeit diesem Ziel.
Das Wettrennen um unseren Planeten ist in vollem Gange, ein allgegenwärtiges Thema. „Nachhaltigkeit ist mittlerweile zum everybody’s Business geworden, da kommt man nicht mehr dran vorbei“, sagt Marianne. Und jeder einzelne von uns ist Teilnehmer dieses Marathons. „Ich sehe mich als Katalysator, der Prozesse anschiebt. Salopp gesagt: Ich bin erfolgreich, wenn ich mich irgendwann überflüssig mache“, bringt es Marianne auf den Punkt. Wir von SXCES freuen uns darauf weitere visionäre Projekte zu unterstützen, die uns allen am Herzen liegen.
Zu Ethicon
ETHICON, Teil der Johnson & Johnson Medical Devices Companies, entwickelt, produziert und vertreibt innovative Medizintechnik-Produkte und bietet Lösungen für die Chirurgie. Seit mehr als 100 Jahren arbeiten wir daran durch Innovationen die Versorgung von Patient:innen weltweit zu verbessern. Zukunftsweisende ETHICON Produkte, darunter Nahtmaterial, Klammernahtinstrumente, Energiegeräte, Trokare und resorbierbare Hämostyptika, haben zum Durchbruch der minimalinvasiven Chirurgie beigetragen und setzen weiterhin Standards, vor allem in der Bariatrie, Abdominal- und Thoraxchirurgie, Gynäkologie und Orthopädie. ETHICON verbindet Präzision, innovative Ideen und bedarfsgerechtes Design, um neuen Herausforderungen zu begegnen und mit Leidenschaft und Inspiration die Zukunft der Chirurgie neu zu gestalten.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ethicon.com/de